Erfahrungsbericht - Vergrämung weitläufiger Decken und der Einsatz von Ausflugschleusen

Bei der Vergrämung einer sehr großflächigen, weitläufigen Decke war Stadttauben München e. V.  unmittelbar involviert, um einen tierschutzkonformen Verschluss zu gewährleisten. In der Decke bestanden seit einer längeren Zeit Öffnungen aufgrund fehlender Paneele, durch welche die Tauben ein- und ausfliegen konnten.  Die Decke war nicht unterteilt und die Tauben konnten sich demnach im gesamten Areal innerhalb der Decke bewegen. Die Decke war zudem mit dem bloßen Auge schwer einsehbar. Aufgrund der Größe der Decke, war es schwierig alle Nester zu lokalisieren. Es wurde punktuell mit Mini-Kamera und Lichtquelle in die Decke gefilmt, um Nester zu verorten. In der Decke befanden sich sehr viele Tauben und viele Nester (mindestens 20 bekannte Nester). Bis zum Verschluss der Decke wurden regelmäßig Eier getauscht. Beim endgültigen Verschluss wurden durch die Vergrämerfirma Ausflugschleusen installiert, die den Tauben des Ausflug ermöglichen, aber den Wiedereintritt verhindern sollten. Die Schleusen waren durchsichtig und wurden mit Futter präpariert. Am ersten und am zweiten Tage nach dem endgültigen Verschluss, wurde in der Decke panisches Flattern und Dribbeln etlicher Tauben vernommen. Spätestens am zweiten Tag war offensichtlich, dass nicht alle Tauben die Schleusen erkannten und immer panischer versuchten, aus der Decke zu gelangen. Wir entschieden uns daher dafür, die Decke wieder zu öffnen, da die Unversehrtheit der Tauben massiv gefährdet war. Ein neuer Versuch sollte unternommen und Tauben mehr Zeit gegeben werden, sich an die Funktion der Schleusen zu gewöhnen. Es erfolgten regelmäßige Kontrollen der Schleusen und Auffüllen mit Futter. Anhand der Futtermenge sollte festgestellt werden, wie viele Tauben die Schleusen benutzten. Es war festzustellen, dass nur ein Teil der Tauben die Schleusen nutzte und sich satt futterte, während die meisten Tauben die Schleuse wahrscheinlich nie nutzten. Zwei der Schleusen wurden irgendwann sogar zum Brüten verwendet. 

Unser Fazit ist daher, dass der Einsatz der Ausflugschleusen sehr wahrscheinlich nicht gewährleistet, dass alle Tauben aus der Decke finden. Das gleiche Fazit gilt auch für Netz-Trichter. Vielmehr nimmt der Einsatz dieser Ausflüge vermutlich billigend in Kauf, dass ein Teil der Tauben beim Verschluss von Decken mit Hilfe von Ausflügen sterben könnte.

Ein tierschutzkonformer Ansatz ist es, große weitläufige Decken in Parzellen zu unterteilen. Dies gewährleistet, dass Tauben nicht übersehen und leichter geborgen werden können. Auch ist eine solche Unterteilung der Decke langfristig von Nutzen. Offen stehende Paneele sind gängige Praxis. Paneele verschleißen oder werden nach einer Baumaßnahme nicht direkt wieder verschlossen, so dass Tauben erneut in die Decke gelangen. Künftig hilft daher die Unterteilung der Decke, dass sich die Tauben nicht wieder in der gesamten Fläche verbreiten können. 

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